Vorhang im Theater, (Foto: © Ulmar93, Pixabay)

Die zwölf Geschworenen

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Die Gerichtsverhandlung ist vorüber. Beweisführung und Zeugenbefragungen sind abgeschlossen, die Schlussplädoyers gehalten. Nun ziehen sich die zwölf Geschworenen zurück, um das Urteil zu fällen: Schuldig oder nicht schuldig?

Mit dieser Frage entscheiden sie über das Leben eines jungen Mannes. Er ist des Mordes an seinem Vater angeklagt, den er mit einem Messer erstochen haben soll. Alle Indizien scheinen gegen ihn zu sprechen, zwei Zeugenaussagen bestätigen seine Schuld, die Beweislage ist erdrückend. Doch Geschworener Nr. 8 hat Zweifel. Oder zumindest ein Gefühl. – Aber was heißt das schon? Und reicht das, um ein Urteil abzuwenden, welches andere längst gefällt haben? Zumindest forciert er, dass um den Schuldspruch noch einmal ehrlich diskutiert wird, denn die Entscheidung für das Urteil muss einstimmig getroffen werden. Eingeschlossen im Konferenzraum entspinnt sich schließlich ein erbitterter und hitziger Kampf um Wahrheiten und Argumente, persönliche Ideale, Lebenseinstellungen und Vorurteile.

Reginald Rose (1920–2002) arbeitete als Drehbuch- und Theaterautor. Mit seinen sozialpolitischen Themensetzungen prägte er insbesondere die frühen Jahre des US-amerikanischen Fernsehspiels. 1954 schrieb er Die zwölf Geschworenen (Twelve Angry Men) und verarbeitete darin seine Erfahrungen in einer Geschworenenjury. Die Filmadaption in der Regie von Sidney Lumet kam 1957 in die Kinos, war für drei Oscars nominiert und wurde im selben Jahr u. a. mit dem Goldenen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin ausgezeichnet. Zahlreiche weitere Verfilmungen und Übersetzungen folgten. – Auch wenn es die Geschworenengerichte im deutschen Rechtssystem nicht mehr gibt, so stellt das Stück doch eine interessante Versuchsanordnung dar: Was wäre wenn? Kann ein Laie dieser Rolle gerecht werden? Von welchen Eindrücken, Vorurteilen und Bildern lassen wir uns leiten? Und aus welchen individuellen Motiven heraus treffen wir unsere Entscheidungen? So steht an diesem Abend nicht zuletzt auch unser eigenes Verhalten in meinungsstarken Gruppenkonstellationen zur Disposition.

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Opernhaus Chemnitz, Theaterplatz 2, Tel. 03 71 / 69 69 - 5 Spinnbau

  • ab 15 €

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