Ausflucht nach dem Norden

Ende März 1805 verlässt Johann Gottfried Seume (1763-1810) einmal mehr seine Leipziger Heimat. Im Gegensatz zum berühmteren „Spaziergang nach Syrakus“ muss er sich nun fast ausschließlich mit unbequemen Postkutschen zufriedengeben, da ihn eine Fußverletzung stark behindert. Vordergründig ist Seume Reisebegleiter eines jungen Adligen nach Dorpat (Tartu). Der eigentliche Grund liegt in der Heirat einer innig, aber heimlich geliebten Frau, die Seume während seines Grimma-Aufenthaltes kennengelernt hat. So ist die Reise letztlich eine persönliche Flucht, wie so oft in seinem Leben … Bis Mitte September ist Seume unterwegs: Von Leipzig aus geht es über Dresden, Breslau und Warschau ins Baltikum. Die Weiterreise führt über St. Petersburg – inklusive einer Audienz bei der Kaiserin Maria Fjodorowna – nach Moskau und zurück. Der weitere Weg führt ihn durch Finnland, Schweden und Dänemark, um schließlich wieder in die deutschen Lande zu kommen. 1806 erscheint sein Reisebericht „Mein Sommer 1805“, Georg Joachim Göschen übernimmt dafür die Druckkosten. Bereits ein Jahr später erscheint in London eine englische Übersetzung, wenngleich etwas gekürzt. Mit der Sonderausstellung wird die Gelegenheit genutzt, an die vor 220 Jahren begonnene Reise zu erinnern, die im Schatten des Italienberichtes Seumes steht – und das zu Unrecht. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum Beginn der Grundsanierung des Göschenhauses, die Ende Sommer / Anfang Herbst 2025 starten soll.

www.goeschenhaus.de



Göschenhaus Grimma, Schillerstraße 25, Tel. 0 34 37 – 91 11 18 www.goeschenhaus.de/

13.06.2025 bis 02.11.2025

jeweils
Fr. : 11.00 bis 16.00 Uhr
Sa. : 11.00 bis 16.00 Uhr
So. : 11.00 bis 16.00 Uhr


Mi. : 11.00 bis 16.00 Uhr
Do. : 11.00 bis 16.00 Uhr

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Anfahrt:

Schillerstraße 25
04668 Grimma