Rolf Müller - Unterwegs in Armenien

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Im Rahmen des Internationalen Stipendiatenprogramms der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und mit der Unterstützung des Auswärtigen Amtes unternahm Rolf Müller – Maler, Grafiker und Textilkünstler – 2015 eine umfangreiche sowie inspirierende Künstlerreise nach Armenien. Das Land war zweifellos ein Höhepunkt seiner vielen Reisen und mit dem Stipendium hat sich Müller, wie er selbst begeistert sagt, noch einmal neu finden können.

In einer fünfwöchigen Expedition bereiste der Stipendiat das Land auf den Spuren des deutsch-sorbischen Landschaftsmalers und Grafikers Heinrich Theodor Wehle (1778–1805), welcher nach einem Studium an der Kunstakademie Dresden für die „Chalkografische Gesellschaft zu Dessau“ tätig war und im Jahr 1802 als erster europäischer Grafiker zu einer ausgedehnten Forschungsreise in den Kaukasus, nach Georgien sowie Nordarmenien aufbrach. Von Jerewan aus, der Hauptstadt Armeniens, erkundete Müller die Stätten, an denen Wehle einst zeichnete. Lediglich mit einer kleinen Tasche, einem Stift und Skizzenblock ausgestattet, wanderte er durch das Gebirge und begegnete Menschen in einer noch naturbelassenen, geradezu archaischen Landschaft. Darüber hinaus hat sich Müller in Armenien mit dem Dichter und Übersetzer Hakob Movses beschäftigt, den er dort traf und dessen Arbeit ihn nachhaltig inspirierte. Viele seiner Blätter gehen auf Movses Gedichte zurück und eine Ausstellung beider Künstler fand bereits vor einigen Jahren in Jerewan statt.

In seinem Skizzenbuch sammelte der damals 75-Jährige all das, was ihm während seines Aufenthaltes auffiel und bewegte und fertigte täglich eine Zeichnung als Ernte des Tages an. Fasziniert von der Architektur, die zum Teil vom Orient beeinflusst ist, der Ursprünglichkeit der Landschaft sowie ausgehend von den zeichnerischen Naturstudien und Skizzen, entstanden nach der Rückkehr des Künstlers klein- und großformatige farbige sowie grafische Blätter zur Geschichte, Religion, Kultur und Geisteswelt Armeniens.

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