Bühnenvorhang im Theater, (Foto: © Mermyhh, Pixabay)

Michael Kohlhaas

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Der Pferdehändler Michael Kohlhaas soll an der brandenburgisch-sächsischen Grenze beim Grafen Tronka einen angeblich benötigten Passierschein vorweisen. Da er einen solchen nicht besitzt, lässt er als Pfand zwei seiner Pferde zurück, um sie auf seiner Rückreise aus Dresden auszulösen. Bei der Rückkehr aus der sächsischen Hauptstadt, wo niemand von einem Passierschein wusste, findet er die Pferde misshandelt und ausgezehrt vor. Tronka verweigert jedoch jeglichen Schadensersatz und jagt Kohlhaas davon. Dieser beginnt für sein Recht zu kämpfen, muss aber bald erkennen, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen des Grafen diesen vor der Justiz in beiden Staaten schützen. Kohlhaas gibt nicht auf: Er schreibt einen Bittbrief an den Landesherrn, den seine Frau übergeben soll. Als sie dabei angegriffen wird und stirbt, fallen bei Kohlhaas alle Schranken. Blind vor Wut weiht er sein Leben nun ausschließlich der Rache und führt einen erbarmungslosen Feldzug um Gerechtigkeit, der in eine Spirale von Gewalt, Mord und Zerstörung mündet. Am Beispiel eines Mannes, der bereit ist, für seine Forderung nach Gerechtigkeit zum Äußersten zu gehen, verhandelt Kleists im 16. Jahrhundert spielende Novelle brennende Themen der Gegenwart: die Ohnmacht des Individuums gegenüber staatlichen Strukturen sowie die Frage, inwiefern erlittenes Unrecht Selbstjustiz und Gewalt rechtfertigen kann.

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