"Jedermann" Ein Musical vom Sterbenlernen, Maaike Schuurmanns als Tod (Foto: © Clemens Heidrich)

Jedermann - Ein Musical vom Sterbenlernen

Diese Veranstaltung ist bereits abgelaufen.

Hugo von Hofmannsthals Mysterienspiel »Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes« wurde 1911 in Berlin uraufgeführt. Über 100 Jahre nach der Uraufführung scheint das Thema aktueller denn je. Jetzt hat am 23. September 2022 das Musical »Jedermann« in einer Produktion des TN LOS! in der St. -Blasii-Kirche Premiere. Die Lesart des Autorenteams ist fest im Heute verankert. Der Librettist Peter Lund und der Komponist Wolfgang Böhmer hatten zunächst eine Rockopernversion verfasst, die 2014 in Erfurt bei den Domfestspielen ihre Uraufführung fand. »Jedermann – Ein Musical vom Sterbenlernen« in Nordhausen ist eine Neufassung mit reduzierter Orchesterbesetzung, die ursprünglich für das Stift Neuzelle entstand. Das versierte Autorenteam ist bekannt dafür, die strenge Kategorisierung U- und E-Musik über den Haufen zu werfen und aus allen Bereichen schöpfend ein sich ganz in den Dienst des Inhalts stellendes unterhaltsames Kunstwerk abseits des Mainstreams zu schaffen. Diese Produktion des TN LOS! ist in ungewöhnlicher Spielstätte zu erleben, in der St.-Blasii-Kirche Nordhausen, die dem Theater in der Zeit des Umzugs in die Interimsspielstätte, das Theater im Anbau, Heimstatt gewährt. Als Regisseur konnte Tomo Sugao gewonnen werden, der in der letzten Saison bei den Dom-Festspielen in Erfurt Tschaikowskys »Jungfrau von Orleans« in Szene gesetzt hatte. Birte Wallbaum hat die farbenprächtigen Kostüme entworfen und Wolfgang Kurima Rauschning schuf das Bühnenbild für die St.-Blasii-Kirche. Am Dirigentenpult des Loh-Orchesters Sondershausen steht der junge 1. Kapellmeister Julian Gaudiano, der in dieser Saison sein Amt neu angetreten hat. Die Choreografie übernahm Fumiko Okusawa, die von 2009 bis 2015 Mitglied der Ballettcompagnie in Nordhausen war. Im Zentrum des Musicals steht der reiche Jedermann. Als Jedermann kann das Publikum des TN LOS! Emanuel Jessel erleben, der bereits bei den Thüringer Schlossfestspielen als Porthos in »3 Musketiere« die Herzen des Publikums eroberte. Jedermann lebt maßlos und ohne Schranken, aber auch ohne Empathie für seine Mitmenschen in den Tag hinein, gemäß dem Motto, Geld macht frei. Er lehnt jegliche Verantwortung für seine Mitmenschen ab. Mammon (Marvin Scott) ist der personifizierte Reichtum Jedermanns. Er hat die Stellung Gottes übernommen. Überhaupt hat Gott (James Wood) hart um die Anerkennung seiner Existenz zu kämpfen. Die Menschen leben in Sünde und verspotten ihn. Aus dem Paradies wurde er vertrieben und hat sich als Gärtner unters Volk gemischt. Auch der Teufel (Philipp Franke) hat für Gott nur Spott über, aber selbst seine liebe Not, ernst genommen zu werden. Einzig den Tod (Maaike Schuurmanns) kann niemand leugnen. Er scheint der Herrscher der Welt zu sein, vielleicht zusammen mit Mammon, denn Geld kann auch nicht sterben. Aber Jedermann scheint den Tod zu ignorieren. Da erscheint dieser ihm und teilt mit, dass Jedermanns letzte Stunde geschlagen habe. Jedermann ist entsetzt: Es ergreift ihn die Angst vor dem, was unzweifelhaft kommen wird. Er hat das Sterben nicht gelernt, wie auch, denn richtig leben konnte er auch nicht. Niemand will ihn auf seiner letzten Reise begleiten. Doch da ist Werke, der er einmal heimlich 10 Groschen zusteckte … Musikalische Leitung: Julian Gaudiano Inszenierung: Tomo Sugao Bühne: Wolfgang Kurima Rauschning

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  • 18 bis 45 Euro

Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbH

0 36 31 / 62 60 - 0
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