Bühnenvorhang im Theater, (Foto: © Eli Elschi, Pixabay)

In der Strafkolonie

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Der Grundsatz, nach dem ich entscheide, ist: Die Schuld ist immer zweifellos. (Offizier)

Der Mensch ist ein absurdes und zutiefst widersprüchliches Wesen. Seine Intelligenz, sein Erfindergeist und sein Hang zu absoluter Perfektion haben die größten Errungenschaften und zugleich die größten Zerstörungen in der Geschichte der Menschheit hervorgebracht. Als hätte Franz Kafka die Gräueltaten des 20. Jahrhunderts schon mitgedacht, schreibt er 1914 seine Erzählung In der Strafkolonie. Die Geschichte ist so einfach wie komplex: Ein Reisender kommt in eine Strafkolonie. Dort demonstriert ihm ein Offizier an einem lebenden Menschen eine Tötungsmaschine der schönsten und perfektesten Art. Mit nahezu kindlicher Naivität und Begeisterung preist der Offizier ihre Funktion und Gerechtigkeit. Der Apparat ist, wie überhaupt die ganze Kolonie, ein in sich geschlossenes System – alles eine Erfindung des früheren Kommandanten, dessen Erbe zu verteidigen des Offiziers einzige Existenzberechtigung ist.

Die Novelle ist eine Zumutung, eine Bewährungsprobe, denn es ist kaum auszuhalten, wie sehr Grauenvolles und Grausames mit Sanftheit, Leichtigkeit, Selbstverständlichkeit und nahezu Glückseligkeit in Berührung kommen und uns damit nicht zuletzt auf unsere Wirklichkeit zurückwerfen.

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Opernhaus Chemnitz, Theaterplatz 2, Tel. 03 71 / 69 69 - 5

  • 15 €

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