Klassisches Konzert , (Foto: © Pexels, Pixabay / Kulturfalter Archiv)

Scheherazade 2.0

„Scheherazade“ – Ein (musikalisches) Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“. Der seine Ehefrauen tötende Sultan Schahriyâr wird durch den Charme und die Erzählkunst der betörenden orientalischen Prinzessin Scheherazade jäh in seiner Mordlust gebannt. Nacht für Nacht erzählt sie ihm Geschichten und bricht stets an einer spannenden Stelle ab, sodass der Sultan unbedingt die Fortsetzung hören will und ihre Hinrichtung aufschiebt. Nach tausendundeiner Nacht hat sie ihm drei Kinder geboren und der Sultan gewährt ihr Gnade. Die Geschichten und Legenden der bezaubernden Scheherazade, zusammengefasst in der Sammlung „Tausendundeiner Nacht“ des französischen Orientalisten Antoine Galland, faszinierten nicht nur Sultan Schahriyâr, sondern offensichtlich auch den Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow. Dieser schuf aus diesem Sujet eine monumentale sinfonische Suite voller exotischer Klänge. Das russische Interesse für den „Orientalismus“ ist ein Reflex auf die Expansion des Zarenreiches in den Kaukasus und Mittelasien während des 19. Jahrhunderts, die sich bis an die chinesische, indische, afghanische und iranische Grenze erstreckte. In Rimski-Korsakows „Scheherazade“ spiegelt sich Exotik vor allem in den ausgezierten Melodien, den sog. „Arabesken“, der Solo-Violine wider. Dabei handelt es sich um die musikalische Allegorie der Titelfigur, die alle vier Sätze miteinander verbindet. Die Geschichten aus „Tausendundeiner Nacht“ inspirierten auch den US-amerikanischen Komponisten John Adams zu einer musikalischen Neudeutung dieser heroischen Frauenfigur. Mit seiner dramatischen Sinfonie „Scheherazade.2“ schrieb er eine moderne zeitgenössische Fassung, in der er die Titelfigur – wie Rimski-Korsakow – von der Solo-Violine verkörpern lässt. In Adams‘ Auslegung wird eine kluge junge Frau von gläubigen Männern verfolgt, angeklagt und zum Tode verurteilt. Eine Liebesszene unterbricht die Verfolgung – ein Höhepunkt der Sinfonie. Schließlich werden ihre Flucht und ihr Zufluchtsort geschildert. Aber ist die Heldin wirklich geflohen?

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23.05.2024: 19.30 bis 21.00 Uhr

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