Frida Mentz-Kessel, Im Freien, (Foto: © Kunstsammlung Jena)

Frida Mentz-Kessel

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Frida Kessel wurde 1878 in Graz geboren. 1885 kam sie nach Jena, nachdem ihr Vater, Johannes Kessel, als Professor für Ohrenheilkunde an die Jenaer Universität berufen worden war. Ersten Zeichenunterricht erhielt sie während ihrer Schulzeit bei Berta Froriep und Prof. Rasch in Weimar. Bereits früh war sie entschlossen, Malerin zu werden und strebte nach geistiger und materieller Unabhängigkeit. Im Januar 1909 konnte sie ihren Wunsch durchsetzen und begann die Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Prag. 1903 durfte sie ihr Studium in München an der renommierten Damenakademie des Künstlerinnen-Vereins fortführen. Hier hatten auch Gabriele Münter und Käthe Kollwitz zeitweilig studiert. Frida Kessel absolvierte eine strenge, traditionelle Ausbildung, die sie 1910 abschloss.

Geschult an den Grafiken von Thomas Theodor Heine und Olaf Gulbransson, den bekannten Zeichnern der Satirezeitschrift „Simplicissimus“, entwickelte sie eine Vorliebe für eine einfache, reduzierte Formensprache, mit der sie sich bewusst vom Jugendstil absetzte. Ihr bevorzugtes Medium war der Holzschnitt. Bereits in München arbeitete sie auch in Ton und vervollkommnete diese Technik ab 1904 in Bürgel und Meißen. Jedoch blieb der Holzschnitt für sie ein wichtiges Ausdrucksmittel. Hier konnte sie Abstraktionen wagen und emanzipierte sich vom akademischen Maßstab. Sie nutzt den Holzschnitt für die Darstellung von Wirklichkeitsausschnitten und für freundlich-spöttische Charakterisierungen ihrer Zeitgenossen. Dabei grenzen sich ihre Arbeiten klar von Karikaturen ab, denn Hauptinhalt ist stets ein malerischer Wirklichkeitsausschnitt. Die Elemente heiterer, nie bissiger Komik sind eher beiläufig.

1910 heiratete sie den Historiker Georg Mentz, zog mit ihm endgültig nach Jena und wurde Mutter zweier Töchter. Sie unterhielt Kontakte zum Umfeld des Jenaer Kunstvereins und gehörte 1924 zu jenen Jenaer Intellektuellen, die sich für den Erhalt des Bauhauses in Weimar einsetzten. In den 1920er Jahren fertigte sie Farbentwürfe für die Apoldaer Stickerei, wirkte an der Ausstattung der Universitätskinderklinik mit und war an Ausstellungen in München, Prag, Leipzig und Dresden beteiligt. In den 1950er Jahren experimentierte sie mit der Technik der Batik. Sie starb 1969 im Alter von fast 91 Jahren in Jena.

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