Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Filme – Follow George Grosz

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Er gehört zur Generation jener Künstler und Künstlerinnen, die zwei Weltkriege miterlebt haben und die mit ihren Werken das Geschichtsbild des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Dem Bild seiner Epoche stellt Grosz ein wagemutiges, geradezu radikal-entlarvendes Werk gegenüber, das mit klarer Formensprache und ungewöhnlicher Schonungslosigkeit seiner Zeit mit künstlerischer Brillanz und einer präzisen sozialpolitischen Zustandsbeschreibung darstellt. In der neuen Ausstellung der Kunstsammlungen Jena zeigt man jetzt 150 Werke aus Grosz’ wichtigsten Schaffensperioden, schwerpunktmäßig sind das Arbeiten auf Papier aus den Berliner Jahren, aber auch Blätter aus seiner Zeit des Exils in New York und Huntington. Vor dem Hintergrund der nachhaltigen Wirkkraft seiner Werke präsentiert die Ausstellung zudem ausgewählte Positionen nachfolgender zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die eine vergleichbare Hinwendung zu gesellschaftspolitischen Themen anstreben. Dabei bilden die selten gezeigten frühen Arbeiten von Andy Warhol in Zusammenhang mit dem Life Magazin sicherlich das erstaunlichste Bindeglied. In der Ausstellung werden – neben den Werken von George Grosz – Arbeiten folgender Künstlerinnen und Künstler gezeigt: Micha Brendel, Birgit Brenner, Werner Büttner, André Butzer, Martha Colburn, Don Doe, Neal Fox, Felix M. Furtwängler, Andy Hope 1930, Dorothy Iannone, Sebastian Jung, Jonathan Meese, Daniel Richter, Julian Röder, Julian Rosefeldt, Erik Schmidt, Dash Snow und Andy Warhol. Die mit satirischer Schärfe zugespitzten Arbeiten präsentieren Kritik, Utopien, Grotesken und die Sehnsucht nach der neuen Welt. Schon 1916 hatte er seinen Namen von Georg Groß zu George Grosz anglisiert, um seine Antikriegshaltung zu demonstrieren und die patriotische Stimmung im Kaiserreich zu konterkarieren. Mit Hilfe des in Weimar ansässigen Kunstmäzen Harry Graf Kessler war Grosz vom Kriegsdienst befreit worden. Vom Misanthropen reifte er ab dann zum politischen, zeitweise dadaistischen Agitationskünstler, der in der Weimarer Republik, auf dem Höhepunkt seiner Popularität, zum Moralisten wird und warnend den Zeigefinger hebt. Grosz’ Werk zeugt von einer gesellschaftspolitischen Relevanz, die bis heute beeindruckt. Eine Eigenschaft, die ihn als „artist’s artist“ prädestiniert. Die Gegenüberstellung mit zeitgenössischen Positionen wie Brenner, Meese, Rosefeldt und auch Warhol machen deutlich, welche Ikonografie nachfolgende Generationen als Strategie des Entlarvens nutzen. Die Bezeichnung von George Grosz als geistigem Mentor wird dabei von manchen Künstlerinnen und Künstlern bejaht. Die Ausstellung in der Kunstsammlung Jena folgt der Annahme, dass politisch motivierte Kunst bis in unsere Zeit ein wirkungsvolles und adäquates Mittel der Auseinandersetzung ist. Angesichts der Wirkung von George Grosz liegt die Vermutung nahe, dass die groteske Zuspitzung die Anschaulichkeit deutlich erhöht und den Betrachter engagiert und integriert.

www.kunstsammlung-jena.de



Kunstsammlung Jena, Markt 7, Tel. 03641 49-8261 www.kunstsammlung-jena.de

bis 26.04.2024

jeweils

  • Regulär: 8 Euro, Ermäßigt: 5 Euro

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Markt 7
07743 Jena


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Abelio, DB