KlangART Vision: Der Lauf der Sonne

Arnold Schönbergs sechs Stücke für Klavier zu vier Händen aus dem Jahr 1896 entstanden im Kontext seiner verschiedenen musikalischen Aktivitäten, darunter seine Tätigkeit als Chordirigent und in der Verlagsarbeit. Die Anregung zu diesen Stücken kam von Richard Heuberger, einem Wiener Musikkritiker und Komponisten, der Schönberg ermutigte, im Stil Schuberts zu schreiben. Die sechs Stücke sind charaktervolle Tanzsätze, technisch einfach, aber musikalisch abwechslungsreich. Die harmonische Struktur ähnelt den Kompositionen von Brahms, was Schönbergs Respekt für Brahms‘ Stil unterstreicht. Brahms‘ drei Intermezzi Op. 117 zeichnen sich durch eine introvertierte und nachdenkliche Stimmung aus. Das erste Intermezzo enthält als Motto die Anfangszeilen eines schottischen Wiegenlieds von Johann Gottfried Herder aus den „Stimmen der Völker in Liedern“. Die drei Intermezzi offenbaren eine tiefe emotionale Intensität, in der Brahms mit meisterhafter Einfühlsamkeit und Nuancierung eine reiche Palette von Gefühlen entfaltet. Ein weiterer Blick in Schönbergs Schaffen folgt mit den „6 Kleinen Klavierstücken Op. 19“ von 1911, kleinen, aphoristisch formulierten Miniaturen, die am 19. Februar 1911 fast zur Gänze entstanden sind. Diese Stücke zeigen die Entwicklung seines musikalischen Stils und die Abkehr von der Tonalität, was die 12-Ton-Technik in seinen späteren Werken andeutet. Sie brechen mit konventionellen Rhythmus-Metrum-Verhältnissen und präsentieren eine „expressionslogische“ Folgerichtigkeit. Das letzte Stück der Serie ist eine Epitaph-artige Erinnerung an den verstorbenen Gustav Mahler. Eine Brücke zwischen Ost und West schlägt ein kurzes Stück aus dem Zyklus „Bilder aus Osten“ von Robert Schumann, das nach der Suche nach Unbestimmtem andeutet. Musik von Takemitsu vereint faszinierend moderne europäische Elemente mit traditioneller japanischer Klangästhetik und lässt uns in eine Welt eintauchen, die den „erfüllten“ Augenblick und den richtigen Abstand betont. Takemitsu beschrieb den Klang japanischer Instrumente als etwas Freies und Präsentes, das mit der Natur verschmilzt. Seine Werke, insbesondere „Litany – In Memory Of Michael Vyner“ und „Rain Tree Sketch II – In Memoriam Olivier Messiaen“, spiegeln diese Verbindung von Tradition und Moderne wider. In diesen Stücken hören wir nicht nur japanische pentatonische Melodien, sondern auch Elemente des Jazz und den Einfluss zeitgenössischer Komponisten wie Olivier Messiaen. Yoshinao Nakadas Piano Suite „The Four Seasons of Japan“ von 1979 bringt uns schließlich die Vielfalt der Klänge Japans näher. Hier werden die japanischen Jahreszeiten musikalisch dargestellt. Mit den zwei recht unterschiedlichen Musikstilen der japanischen Komponisten erfahren wir auf ihre Art und Weise die Synthese verschiedener kultureller Einflüsse, die eine Verbindung zwischen Ost und West schlägt. (Dr. Miho Ohki) In Zusammenarbeit mit der Stadt Quedlinburg

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