Bühnenvorhang im Theater, (Foto: © Eli Elschi, Pixabay)

Mein Körper ist zu lang

Franz Kafka gilt als der Schmerzensmann der modernen Literatur. Unglücklich in der Liebe, früh schwer erkrankt, zu Lebzeiten als Autor erfolglos und bereits mit 40 Jahren verstorben. Sein Selbsturteil war gnadenlos. Alle seine Manuskripte wollte er »restlos und ausnahmslos« verbrannt wissen. Doch sein Freund Max Brod weigerte sich, Kafkas Testament zu vollstrecken. Trotz aller Ängste, Paranoia und existentieller Schrecken, die mit seinem Namen sprichwörtlich geworden sind, hatte dieser geniale Beobachtungskünstler eine kaum bekannte Seite. Zeitzeugen berichten, er soll bei seinen öffentlichen Lesungen manchmal so ansteckend gelacht haben, dass kollektive Heiterkeitsausbrüche die Folge waren. Einmal schüttelt ihn ein Lachkrampf derart, dass er sogar um seinen Beamtenjob bei der Versicherungsanstalt fürchten musste. Kein Zweifel, Franz Kafka liebte es, andere aufzuheitern. Und seine Lust an der Komik ist »keineswegs bloß abgründig«, so der profunde Kafka-Kenner Rainer Stach, sondern »ebenso naiv, slapstickhaft, erfüllt von der Freude an Wortwitz und Pointe, am Hantieren mit Motiven, Perspektivwechseln und szenischen Einfällen«.

Freuen Sie sich auf einen Theaterabend mit weniger bekannten Texten, Briefen und Aufzeichnungen, die das hartnäckige Klischee des asketischen und introvertierten Dichters widerlegen. Ob Turnübungen, Ernährungsgewohnheiten, Liebeschaos oder komische Verwandlungsfantasien – Franz Kafka ritt zuweilen ein sonderbarer Schalk.

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Theater im Stadthaus Rudolstadt, Platz der OdF 1, Tel. 03672 / 4 50-0 theater-rudolstadt.de

01.06.2024: 20.00 bis 21.30 Uhr

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Anfahrt:

Platz der OdF 1
07407 Rudolstadt


Haltestelle // 13 m entfernt

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Platz der Opfer des Faschismus 2
07407 Rudolstadt
DB