Das Bauhaus-Museum Weimar am Abend, (Foto: © Thomas Müller, Klassik Stiftung Weimar )

Nietzsche im Nationalsozialismus

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Was hat Friedrich Nietzsche mit dem Nationalsozialismus zu tun? Wie sah der Umgang mit ihm während des NS aus? Warum konnten sich Faschisten und Antifaschisten zugleich für ihn begeistern? Diesen Fragen widmet sich eine Kabinettausstellung im Nietzsche-Archiv.

Nietzsche empfand sich selbst als „zu früh gekommen“. Freien Geistern empfahl er, den Mächtigen aus dem Weg zu gehen. Für die posthume Politisierung seines Werkes kam er jedoch zur rechten Zeit. Sein Denken wurde ideologisch zugerichtet und umgedeutet. Er fand Verehrer schließlich auch unter Nationalsozialisten. Regimetreue Philosophen und Weltanschauungspublizisten waren ebenso an der antidemokratischen Politisierung Nietzsches beteiligt wie Elisabeth Förster-Nietzsche, die Gründerin des Nietzsche-Archivs. Nietzsches Traum vom „Übermenschen“ geriet in die politische Praxis von selbsternannten „Herrenmenschen“. Aus dem europäischen Denker wurde ein „deutscher Prophet“. Aus dem Gegner des Antisemitismus wurde ein Vordenker der Rassenlehre; aus dem Kritiker des Nationalismus ein „Künder deutscher Größe“. Zugleich meldete sich aus dem Exil Kritik am Missbrauch Nietzsches zu Wort, etwa vom jüdischen Kosmopoliten Oscar Levy oder dem existenzialistischen Philosophen Karl Jaspers.

Die von dem in Dresden lebenden Historiker Justus H. Ulbricht kuratierte Präsentation stellt die widersprüchlichen Nietzsche-Aneignungen in der Zeit des Nationalsozialismus vor und fragt nach der Verantwortung Nietzsches für diesen fatalen Bruch in seiner Wirkungsgeschichte.

https://www.klassik-stiftung.de/ihr-besuch/ausstellung/wege-nach-utopia/



Bauhaus-Museum Weimar, Stéphane-Hessel-Platz 1, Tel. 03643 545 400 www.klassik-stiftung.de/bauhaus-museum-weimar

bis 12.02.2025

jeweils

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Stéphane-Hessel-Platz 1
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