Bühnenvorhang im Theater, (Foto: © Mermyhh, Pixabay)

Ritus

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Menschen haben sich zu allen Zeiten zu rituellen Handlungen verabredet, um sich ihrer Gemeinschaft und ihrer Vorstellung von der Welt zu versichern. Religiöse und nichtreligiöse Menschen verleihen Ereignissen wie Geburt, Eintritt ins Erwachsenenleben, Hochzeit und Tod höhere Bedeutung, indem sie sie mit anderen Menschen teilen. Gemeinsame Feste und Riten gliedern unsere Jahre und helfen, für Momente die Zeit anzuhalten, die in einer Welt voller anwachsender Konfrontationen, virtueller Vereinzelung und pandemischer Dauerbedrohung noch schneller zu entschwinden droht.

Die Messe ist so ein rituelles Fest, dass seine Wirkung nicht nur durch seinen festgelegten Ablauf, sondern auch durch seine stetige Wiederkehr entfaltet. Selbst das Komponieren von Musik zu den gleichbleibenden Texten der Messe hat über Jahrhunderte hinweg diesen rituellen Charakter des sich Vergewisserns gehabt, solange nämlich buchstäblich jeder Komponist in Europa sich dieser Aufgabe stellte. Sogar Gioacchino Rossini, der Meister der komischen Oper, tat dies, wenn auch erst Jahrzehnte nach Ende seiner Opernkarriere. Ein Adliger bestellte bei ihm eine repräsentative Festmesse, also eine »Messe solenelle«. Doch Rossini näherte sich der Aufgabe mit feiner Ironie und schrieb eine »Petite messe solenelle«, zu Deutsch eine »kleine Festmesse«. Und diese Messe wurde gar nicht pompös, aber dafür ausdrucksvoll und sogar mitreißend. Und statt von einem großen Orchester wird der kleine Chor und die Solisten in der ersten Fassung des Werks, die wir verwenden, bescheiden aber nicht weniger klangvoll von Klavier und Harmonium begleitet.

Stefano Giannetti lässt zu dieser Musik eines Ritus mit Augenzwinkern nicht nur das Ballett-Ensemble auftreten, sondern bindet auch die Sängerinnen und Sänger des Opernchors und des Opernensembles auf der Bühne in die Choreografie ein – Der Ritus ergreift, so Giannetti, moderne Menschen mit all ihren Sinnen und ihren ganzen Körpern!

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