Die Bundesgartenschau startet wie geplant

Die BUGA 2021 in Erfurt startet am 23. April 2021. Doch auch die Buga ist abhängig dabon, wie sich die Corana-Pandemie entwickelt und ob die Inzidenzzahlen eine Besichtigung zulassen.

Worauf sich die Besucher freuen können, darüber informierten die BUGA-Verantwortlichen in der Pressekonferenz mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke): „ Wir werden darum kämpfen, dass die Bundesgartenschau am Freitag eröffnet wird.“ Oberbürgermeister Andreas Bausewein: „Es ist doch paradox, wenn wir den gesicherten egapark mit einem ausgeklügelten Schutzkonzept nicht aufmachen und 500 Meter weiter stapeln sich im Luisenpark bei schönem Wetter unkontrolliert die Menschen.“


BUGA-Geschäftsführerin Kathrin Weiß: „ Mit 36 und sieben Hektar Fläche sind beide Ausstellungsorte sehr weitläufig.“ Wo Abstände nicht eingehalten werden können, besteht Maskenpflicht. „Dank unseres Schutzkonzeptes auf den beiden Ausstellungsgeländen egapark und Petersberg können die Besucher das Erlebnis Gartenschau BUGAsicher genießen, außerdem reduzieren wir die täglichen Besucherzahlen bis auf weiteres von 24.000 auf 15.000.“ Ohne Anmeldung für den gewünschten Besuchstag über die BUGA-Homepage bzw. den BUGA-Ticketshop ist ein Zutritt zum Gelände nicht möglich. Kathrin Weiß: „Wir appellieren an alle, die uns besuchen wollen: Bitte reisen Sie nicht an, wenn Sie nicht im Besitz einer gültigen Eintrittskarte und einer Zutrittskarte für den gewünschten Besuchstag sind.“ Weiß weiter: „Auch Dauerkarteninhaber müssen sich bei jedem Besuch online anmelden!“

Die BUGA ist vom 23. April bis zum 10. Oktober geplant. Die große Blumenschau auf den zwei Standorten umfasst 430.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche – 87.000 Quadratmeter davon werden in abwechselnden Bepflanzungen er blühen. So wurden bereits mehr als 500.000 Blumenzwiebeln gesetzt, zusätzlich wurden mehrere hunderttausend Frühblüher wie zum Beispiel Violen gepflanzt.



Neuer Schwung für den Egapark

Mit der BUGA ist es gelungen, die die Zukunft des Egaparks mit neuen touristischen Angeboten und der Sanierung des Flächendenkmals zu sichern.  Bei dem beliebten Gartenpark mit mehr als 500.000 Besuchern jährlich handelt es sich um eines der bedeutendsten Zeugnisse der Gartenarchitektur der 1960-er und -70-er Jahre in Deutschland. Ohne die BUGA hätte der egapark als Gartenpark kaum überlebt, zu groß war der Sanierungsstau und das Angebot nicht mehr zeitgemäß. Investiert wurden dank der Bundesgartenschau und des Schwunges, den dieses großartige Vorhaben für den egapark gebracht hat, knapp 35 Mio. Euro, davon 26,7 Mio. Euro Fördermittel. Im Laufe der BUGA-Vorbereitungen sind Projekte möglich geworden, die ursprünglich nicht geplant und finanzierbar waren, weil weitere Fördermittelgeber und Unterstützer gefunden wurden: irisgarten mit Südeingang, Karl-Foerster-Garten, zwei von vier Springbrunnen, Sanierung der Hallen 2 und 3.

Der Petersberg bekommt eine Zukunft

Die Entwicklung des Petersberges als Erholungsort und touristisches Ziel  war die Aufgabenstellung für die BUGA-Bewerbung. Der Berg mit einer der am besten erhaltenen barocken Zitadellen und einer spannenden, vielschichtigen Geschichte befand sich viele Jahrzehnte im Dornröschenschlaf. Mit der Bundesgartenschau wird Erfurts Stadtberg inmitten der Altstadt dauerhaft neu gestaltet. Dieses großartige Areal erhält damit eine nachhaltige neue Gestaltung, deutlich mehr Aufenthaltsqualität und zeitgemäße touristische Angebote.  Historisch bedeutende Gebäude wie die Peterskirche werden wieder in das öffentliche Interesse gerückt und die Defensionskaserne einer zeitweiligen Nutzung zugeführt.



Die Tradition von Gartenschauen in Erfurt und die Buga

2021 kommt die Gartenschau zurück nach Hause, auf historische Flächen.  Im 18. Jahrhundert begründete Christian Reichart den Gartenbau in Erfurt. Erfolgreiche Saatzuchtfirmen und vor allem der Anbau des Waides, des blauen Goldes, machten Erfurt im Mittelalter bekannt und reich. Dieses Thema wird im Ausstellungsbeitrag „Erfurter Gartenschätze“ auf dem Petersberg gärtnerisch dargestellt.

Die Buga bringt eine barocke Zitadelle auf dem Petersberg zum Erblühen, lädt zur Zeitreise durch die Thüringer Gartenepochen ein und schafft gleichzeitig eine dauerhafte grüne Infrastruktur. Ein besonderer temporärer Höhepunkt wird der Festungsgraben. Auf über 3.400 m² erleben die Besucher die Vielfalt des Gartenbaus von der Historie bis zur Gegenwart. Mehr als 10.000 Pflanzen, hundert Gemüsesorten und viele Blumen sind dafür im Festungsgraben zu bewundern. Dazu gehören bekannte historische Gemüsesorten, Arznei- und Heilkräutern oder Färbepflanzen, die ihren züchterischen Ursprung in Erfurt haben. Der inhaltliche Bezug auf die Erfurter Geschichte als Stadt des Erwerbsgartenbaus und als Blumenstadt ist in dieser Dimension einmalig in der Geschichte von Bundesgartenschauen.

Neben dem Gartenbau haben auch Gartenschauen eine lange Tradition. Bereits 1865 und 1876 fanden in Erfurt die ersten international bedeutsamen Gartenbauausstellungen statt, in den 1920-er Jahren eröffnete auf dem historischen Areal der Festung Cyriaksburg nach deren Entfestigung ein Garten- und Landschaftspark.  Jetzt schlägt dort, im heutigen 36 ha großen Egapark, das Herz der Buga.

Das ebenfalls im Egapark beheimatete Deutsche Gartenbaumuseum, die ehemalige Zitadelle Cyriaksburg,  wird zu einem modernen Erlebnis- und Kommunikationsort umgestaltet. Es beherbergt viele Ausstellungsstücke des Gartenbaus, die nun modern präsentiert werden.



Gartenkunst auf der Bundesgartenschau

Neben den Ausstellungsflächen Egapark und Petersberg setzt die Bundesgartenschau auf das Marketingnetzwerk der Buga-Außenstandorte. Das sind einzigartige Parks und Gärten, der grüne Schatz Thüringens. Sie zeigen wesentliche Epochen der  Thüringer Gartenkultur wie den mittelalterlichen Klostergarten,  den Barockgarten, den Renaissancegarten oder den Landschaftsgarten. All diese Gartenepochen werden auch im Ausstellungsbeitrag „Zeitreise durch die Gartenepochen“ auf dem Petersberg interpretiert.

Mit den Buga-Außenstandorten und dem Ausstellungsbeitrag „Zeitreise durch die Gartenepochen“ wollen wir Interesse wecken für Thüringer Gartenkultur, deren herausragende Qualität und Historie. Ergänzend dazu bietet die Ausstellung in der Peterskirche mit weiteren Parks und Gärten einen würdigen Rahmen für dieses Thema.

Buga im Trend -  zeitgenössische Stadtentwicklung

Im Ausstellungskonzept finden sich dafür viele Ansatzpunkte.  So finden sich temporäre Ausstellungsbeiträge zu diesem Thema auf dem Petersberg. Das ist  die Rückeroberung des Stadtgrüns: Was kann gärtnerisch auf der Fläche eines PKW-Stellplatzes gestaltet werden?

In den Gärten der Verbände sind urbane Ideen und Konzepte für mehr Stadtgrün und insektenfreundliche Ideen  zu sehen. (Partner u. a. NABU und BUND, Bürgerstiftung),

Die Gartenideen im Egapark widmen sich der Gartengestaltung, die auch im urbanen Umfeld möglich ist: Tinygarten, Upcycling, essbarer Garten, bienenfreundlicher Garten.

Besonderes Projekt im Umfeld der modernen Stadtentwicklung ist der Klimawald am Danakil, das sind Bäume mit besonderen Eigenschaften als Antwort auf den Klimawandel (Reduzieirung NOx-Emissionen, CO2-Emissionen, besonders wärmeresistent)  - wichtige Aspekte für Auswahl Stadtgrün).



Die Buga und die Zukunft von grünen städtischen Naturräumen und Landschaften

Erfurt gewinnt dadurch mehr Lebensqualität für die Landeshauptstädter und wird überregional noch bekannter. Der Tourismus in ganz Thüringen profitiert durch die BUGA. Ein riesiges Stadtentwicklungsprojekt, das die räumliche, historische sowie strukturelle Gesamtentwicklung von Erfurt nachhaltig in den nächsten Jahrzehnten positiv beeinflusst, wurde im BUGA-Umfeld möglich.

Die Ausgestaltung von Nordpark und Geraaue zum großen Landschaftspark und die Schaffung neuer Freizeitangebote (13 Spielplätze, Skateranlage) sind als begleitendes Projekt zur BUGA möglich geworden. Dabei wurden auch neue Bereiche erschlossen wie die Geraterrassen oder das Garnisonslazarett. Im Lenesumfeld von ca. 50.000 Erfurtern wurden u. a.  ein Teich angelegt, Radwege saniert, ein barrierefreier Zugang geschaffen und zusätzliche Aktivitätenbereiche gestaltet.

Buga und Corona - Wie sicher können sich die Besucher fühlen?

Die Ausstellungsgelände sind große Parkflächen mit 36 bzw. 7 ha. Ein gleichzeitiger Aufenthalt einer größeren Zahl Besucher ist sicher möglich. Nur an wenigen Tagen werden die laut  Schutzkonzept maximal möglichen Zahlen erreicht. Es erfolgt eine Erfassung der aktuellen Besucherzahlen auf den Geländen. Auf der Internetseite wird über ein Ampelsystem informiert, wie die Auslastung der Gelände ist. Der Kauf der Karten erfolgt vorab -  jeder Karteninhaber bekommt sein  BUGA-Erlebnis. Damit werden Warteschlangen vermieden. Dauerkartenbesucher melden sich an. Ein ausgeklügeltes Schutzkonzept wurde für die sichere Durchführung erarbeitet und beim örtlichen Gesundheitsamt eingereicht sowie dort bestätigt. Das Konzept kann an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Maskenpflicht ist darin an Orten vorgesehen, an denen sich Gruppen bilden können, auch im Freigelände (Plateau Petersberg). Veranstaltungen, Gastronomie, Hallenschauen und Ausstellungen können später oder unter besonderen Bedingungen starten.



Die Bundesgartenschau Erfurt 2021 - Fakten und Zahlen

  • 87.000 blühende Quadratmeter – u. a. 50 Themengärten - werden gezeigt (Pflanzenvielfalt, besondere Gartenthemen wie Klimawandel, Staudennutzung, insektenfreundliche Gärten)
  • 430.000 m² Ausstellungsfläche auf zwei denkmalgeschützten Arealen
  • 20.000 m² Wechselflor auf beiden Flächen - jahreszeitlich blühend  
  • 330.000 Blumenzwiebeln und Frühblüher
  • 180.000 Sommerblumen im Wechselflor
  • 100.000 Stauden
  • Dahlienneuheiten und Otto-Sorten der Dahlien
  • 23 Hallenschauen zeigen meisterhafte Floristik zu vielen traditionellen und modernen Themen
  • Temporäre Ausstellungsflächen wie die sieben Themengärten der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbauer sowie die Gartenideen  zeigen Trends der Gartengestaltung wie Upcycling, Bienengärten, Tinyhouse mit Garten, essbarer Garten und sind besondere Anziehungspunkte für die Besucher
  • Ca. 2800  Rosen im egapark und auf dem Petersberg, u. a. 400 unterschiedliche Sorten, davon viele alte DDR-Sorten, die erhalten wurden. Gegenübergestellt werden BRD-Züchtungen aus dieser Zeit
  • Präsentation historischer Sammlungen des Iriszüchters Alexander Steffen und das gärtnerische Erbe Karl Foersters
  • Gärtner und Floristen aus ganz Deutschland beteiligen sich an den Wettbewerben

Alle Infos rund um die Buga gibt auf der Internetseite: https://www.buga2021.de