Johnethen Fuchs - Live-Konzerte! Ganz klar
In Mitteldeutschland gibt es eine lebendige Musikszene, bestehend aus vielen Bands und Musikern. Oft kündigen wir ihre Konzerte bei uns an. Doch in unserer Reihe „Entdeckung der Woche“ wollen wir Ihnen in loser Reihenfolge einige der Bands genauer vorstellen. Unseren nächsten Steckbrief beantwortet Johnethen Fuchs von der Dresdner Band „Johnethen Fuchs & The Woods“. Im April feierte die Band das Release eines neuen Videos.
Wie lange gibt es die Band „Johnethen Fuchs & The Woods“ schon, und wie habt ihr euch kennengelernt?
Die Band gibt es etwa seit dem Sommer 2014. Doch zunächst in ganz anderer Besetzung.
Mit Damian Krebs am Schlagzeug, hatte ich bereits bei meiner früheren Band ‚The Smokkings‘ zusammen gespielt und er hatte Bock sich auch hier einzubringen.
Hauke Beer war frisch von Schleswig-Holstein nach Dresden gezogen und war auf der Suche nach eine Band wie uns. Der Kontakt kam über ein Internet-Gesuch zustande. Man könnte sagen er war früher in der Band als offiziel umgemeldet.
Paul Giersberg hatte ich über Freunde kennen gelernt und wollte ihn zunächst für die Keys anheueren. Dann war nach einigen anfänglichen Wechseln, aber der Posten des Lead-Gitarristen wieder frei. Da schwenkte er darauf um und wir merkten schnell, dass diese Entscheidung goldrichtig war.
Bassist und Schlagzeuger wurden dann 2018 nochmal gewechselt, ganz einfach weil das Leben ja ein Entwickeln ist.
Und sind wir über befreundete Musiker auf Oliver Drotbohm gekommen, der nun die Drums spielt. Und Mathis Becker kam für seine Ausbildung von Oldenburg nach Dresden und war bis vor Kurzem noch am Bass tätig. Er studiert inzwischen in Köln. Das heißt hier sind wir auch noch auf der Suche nach einer Neubesetzung.
Dein Name ist auch der Bandname. Bist du auch alleine als Solo-Musiker aktiv?
Ja ich habe das Projekt ‚Johnethen Fuchs‘ als Solo-Künstler gestartet. Also ganz klassisch in Singer/Songwirter-Manier: Akustik-Gitarre und Gesang. Doch es wurde dann wurde schnell klar, dass ich auch eine Band dazu haben will, damit die Songs auch besser wachsen und mehr Ausdruck bekommen.
Bis 2020 konnte ich noch regelmäßig auf Solo-Konzert-Tour durch Deutschland fahren. Ich, meine Gitarre, mein Koffer und jeden Tag ein anderer Pub, Club, Biergarten oder so. Das fühlt sich schon aufregend und unabhängig an. Aber ich liebe eben auch die Shows mit der ganzen Band, denn das ist nochmal ein ganz anderes extatischeres Livegefühl. In der Solo-Performance kann man sich schon auch mal etwas verloren auf der Bühne vorkommen. Ganz anderes mit der Band, da fühlt sich das dann eher wie ne geile Rock‘n‘Roll-Party an.
Wer sind deine musikalischen Vorbilder und warum?
Oasis und speziell Noel Gallagher haben mich als Teenager ziemlich geprägt. Über Mando Diao bin ich dann zu den meisten Indie-Größen der 2000er-Jahre gekommen. Ab da hat sich mein Musikgeschmack dann immer mehr Verbreitert, Phasenweise um Beispiel Richtung Folk, Jazz, Bluesrock, Postrock, Britbeat, Electro oder auch mal Deutschpop . Zu einigen Helden gehören auf jeden Fall noch Black Rebel Motorcycle Club, Arctic Monkeys, Tame Impala, Paul McCartney und Night Beats.
Ich denke das verbindende Element, wegen dem ich diese Künstler schätze, ist das sie mich emotional erreichen oder sogar mal überwältigen. Etwas, dass ich sehr wichtig in der Musik finde.
Mit wem würdest du mit deiner Band am liebsten einmal auf der Bühne stehen?
Da könnte man sich gut und gerne aus der Aufzählung der vorigen Antwort bedienen. Aber am wichtigsten ist mir eigentlich, dass die Chemie, die Wertschätzung und die Kommunikation zwischen den Musiker*Innen/Bands und den anderen Mitwirkenden stimmt.
Auf welchem Festival würdet ihr am liebsten spielen und warum?
Nun wir haben ziemlich gute Erinnerungen an unser Konzert 2018 beim Rocken am Brocken Festival. Da möchten wir auf jeden Fall gerne mal wieder hin. Ansonsten gibt es sicher noch viele kleinere und größere Festival die von uns bespielt werden wollen. Da kann ich mich so gar nicht festlegen.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Vieles hat mit persönlichen Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken zu tun, oder aber ist dem entlehnt.
Durch die Zusammenarbeit mit anderen Songwirtern sind inzwischen aber auch andere Writing-Ansätze hinzugekommen, in den ich z.B. Geschichten erzähle die ich so nie erlebt habe , aber etwas Bestimmtes ausdrücken sollen, o.ä.
Verbringt ihr auch außerhalb der Band viel Zeit miteinander?
Wir hocken jetzt nicht klischeehaft alle die ganze Zeit zusammen, wie in so einer Band-WG. An sich hat da jeder so bisschen sein eigenes Leben mit Familie, Arbeit, Freunde oder sonstigen Sozialgefügen.
Aber vor Corona haben wir uns, neben relativ regelmäßigen Proben und Konzerten, durchaus schon häufiger mal getroffen, haben Konzerte besucht oder waren zusammen feiern, grillen oder ähnliches. Das vermisse ich schon sehr.
Womit vertreibst du dir die Zeit im Lockdown?
Ich habe mich seit Beginn der Pandemie deutlich häufiger ans Klavier gesetzt und konnte da durch regelmäßiges Üben tatsächlich ganz gute Fortschritte erzielen. Ausserdem habe ich ein paar Homevideos aufgenommen, in denen ich einige meiner Songs etwas ruhiger interpretiert habe.
Ein großer Punkt ist aber vor Allem die Planung und Organisation der unserer diejährigen Veröffentlichungen. Mit April 2021 hatten wir ja unsere ‚Rivertiger EP‘ und ein dazugehöriges Musikvideo released. Das soll aber noch längst nicht alles gewesen sein, denn es soll dieses Jahr auch noch ein Album folgen und da gibts viel zu tun. Ansonsten versuche ich mich regelmäßig draussen zu bewegen und genieße die Zeit mit meiner Freundin und meiner WG.
Was wünschst du dir für die Zeit nach der Pandemie?
Live-Konzerte! Ganz klar. Ich möchte unbedingt wieder auf Tour gehen. Sowohl Solo als auch mit Band. Am meisten Sehnsucht habe ich gerade nach einer richtig schönen Indie-Rock-Show mit allem drum und dran.
Woran arbeitet du mit deiner Band gerade?
Aktuell arbeiten wir an den Mixes und dem Design für neue Songveröffentlichungen und planen weitere Musikvideos.
Nebenher richtigen wir Stück für Stück einen neuen Proberaum ein, in der Hoffnung diesen auch bald ausgiebig nutzen zu können.
Lieber Jonethen, vielen Dank für das Interview. Mehr über Jonethen Fuchs & The Woods gibts auf ihrer Internetseite und im Youtube-Channel.
