31. Kurt Weill Fest startet

Im Februar startet das Kurt Weill Fest. Vom 24. Februar bis 12. März findet das renommierte internationale Kulturfestival an 16 neuen und bekannten Spielstätten in und um Weills Geburtsort Dessau statt. Insgesamt 47 hochwertige Musikprogrammpunkte umfasst die 31. Auflage der jährlichen Eventreihe, die in diesem Jahr unter dem Motto „Im Zeichen des Umbruchs“ steht. Besuchende erwartet eine Zeitreise in die bewegten „Goldenen Zwanziger“, bei der sowohl die rauschhafte, exzessiv feiernde und fortschrittliche Seite dieser Epoche beleuchtet wird, als auch die Armut, Angst und Ungewissheit, die sie ebenso prägte. Zugleich schlägt das Kurt Weill Fest auch 2023 wieder einen Bogen zur Jetztzeit – durch ein vielfältiges und innovatives Programm zwischen Klassik und Pop, Jazz und Musical sowie bewegende Themen und musikalische Diskurse. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Programm so gut angenommen wird“, so Musikwissenschaftlerin Constanze Mitter, die sich die künstlerische Leitung des Festivals mit dem Musikproduzenten Gerhard Kämpfe teilt. Es seien jedoch noch Karten für einige Konzerte zu haben. Besonders beliebt seien, so Mitter, die Veranstaltungen mit Artist-in-Residence Sebastian Knauer. Wer den weltbekannten Pianisten live erleben möchte, kann dies zum Beispiel noch im Rahmen eines eigens für das Kurt Weill Fest 2023 konzipierten Programms des Künstlers. Der Klavierabend unter dem Namen „Songbook: Gershwin und Weill – Brothers on Broadway“ findet am 10. März um 20 Uhr in der Marienkirche in Dessau statt.



Weiterhin wird Knauer gemeinsam mit Revolverheld-Leadsänger Johannes Strate am Freitag, den 3. März, um 20 Uhr das Steintor-Varieté in Halle (siehe S. 6) einen Abend lang bespielen. Abwechslungsreich, nicht lieb und witzig führen am 2. März die „Mordsschwestern“ (Foto, li) in der Marienkirche Dessau durch die wilden Zwanziger Jahre. Chicago, Moskau, Paris, Berlin – vier Weltstädte, die für einen rasanten Trip durch die Goldenen Zwanziger die Kulisse für die „Mordsschwestern“ bilden. Das vielschichtige, kurzweilige und amüsante Stück besticht mit messerscharfen Dialogen, die eine einprägsame Figurenzeichnung liefern und auf Poesie, Charme aber auch bitterbösen Humor setzt. Die boulevardeske Mixtur aus Slapstick Komödie, Le Carré Thriller und Chanson taucht gemeinsam mit dem Publikum in die unterschiedlichen sozialen Schichten damaligen Gesellschaft ein.

Ein rauschendes Fest zu Ehren der Helden vergangener Nächte gibt es am 4. März im Kornhaus Dessau ab 21 Uhr. Es wird getrunken, getanzt, parliert und es werden die „Wilden Berliner Zwanziger“ und die amerikanischen „Swingin’ Thirties“ gefeiert. Mit einem detailreichen Ambiente und einem glamourösen Bühnenprogramm lädt Else Edelstahl (Foto) zu einem rauschenden Fest ein. Vom Charleston bis zum Swing, vom Tango bis zum Step – es wird getanzt, gelacht und nach Herzenslust gesungen. Auch für die Abschlussveranstaltung mit dem passenden Namen „Happy End“ gilt es, sich jetzt Plätze zu sichern. Die aus der Feder von Elisabeth Hauptmann stammende Komödie mit Musik und Texten Kurt Weills und Bertolt Brechts wird am 12. März um 18 Uhr im Anhaltischen Theater das Finale der diesjährigen Spielzeit des Kurt Weill Festes darstellen.



Über das Kurt Weill Fest

Seit 31 Jahren, 17 Tage im Jahr, knapp 50 Veranstaltungen, bis zu 20 Spielstätten, knapp 600 KünstlerInnen, in Sachsen-Anhalt und rund um Dessau-Roßlau. Das ist das Kurt Weill Fest! Es handelt sich um ein internationales, genreübergreifendes Musikfestival zu Ehren des Komponisten Kurt Weill (*1900 in Dessau † 1950 in New York). Dabei begreift der Veranstalter Kurt Weill nicht nur als einen Komponisten, der mehrfach Musikgeschichte geschrieben hat, sondern zugleich auch als einen Zeitzeugen. Als jüdischer Komponist erfuhr er Unterdrückung, Flucht und Vertreibung. Gleichzeitig ist er ein Musterbeispiel für Integration. Deshalb begeistert nicht nur die Musik Kurt Weills die 20.000 Besucher/ innen jährlich – vielmehr tauchen die Gäste ein in eine besondere Epoche des 20. Jahrhunderts und spüren der Faszination nach, die dieses Jahrzehnt bis heute auf die Menschen ausübt.

Die Lust am Experiment, die Suche nach Neuem und das Aufspüren der literarischen und musikalischen Entwicklungen im Zeitenumbruch stehen im Fokus. Höchste Qualität, Professionalität, Emotion, Spaß und Begeisterung finden ein stetig wachsendes und begeistertes Publikum in allen Generationen. Das Kurt Weill Fest zählt zu den innovativsten Festspieltagen in Sachsen-Anhalt und ergänzt mit seiner Art das reiche Kulturangebot des Bundeslandes um eine weitere wichtige Facette.

Zu den Künstler/ -innen, die das Kurt Weill Fest bereits beehrten oder in 2023 beehren werden zählen u.a. Ute Lemper, Nina Hagen, Jan Josef Liefers, Cornelia Froboess, Nils Landgren, Katharina Thalbach, Katja Riemann, Till Brönner, Ilja Richter, Rolando Villazón, Vladimir Korneev, Thomas Quasthoff, Julia Engelmann, Moka Efti Orchestra, Axel Prahl, Joja Wendt, Katharine Mehrling, Barrie Kosky, Christopher von Deylen als Schiller, Frank Dupree, Klaus Maria Brandauer, Johannes Strate, Eva Mayerhofer, Winnie Böwe und Angela Winkler.